Das Treuener Bad ist kaputt. Die Sanierung kostet 1,6 Millionen Euro und sollte im Herbst starten. Doch einigen wird das Projekt jetzt zu teuer.Von Lutz Hergert[1] Treuen. "Mit der Rückgabe des Bad-Themas in den Ausschuss ist die nächste Badesaison gelaufen." Das sagte Axel Schüler, Fachplaner für Schwimmbadtechnik aus dem anhaltinischen Köthen, nach einer Abstimmung im Stadtrat am späten Mittwochabend. Vorausgegangen war ein Antrag der Freien Wähler Treuener Land (FWTL). Die Fraktion wollte das Thema Badsanierung zur Prüfung von Einsparmöglichkeiten noch einmal in den Technischen Ausschuss verweisen. Dem Vorschlag stimmten zwölf Stadträte zu, neun waren dagegen, einer enthielt sich der Stimme. In ihrer ersten Reaktion schlug die Treuener Bürgermeisterin Andrea Jedzig (CDU) vor, einen Sonderausschuss einzuberufen, weil der nächste planmäßige im Oktober stattfindet. Das Ergebnis der Abstimmung kommentierte sie nicht. Vorgeschichte ist, dass kurz vor Eröffnung der diesjährigen Badesaison ein Riss auf dem Grund des aus Kunststoff bestehenden Schwimmerbeckens entdeckt und es deshalb gesperrt wurde. Damals gab Andrea Jedzig das Ziel aus, das Freibad am Stück sanieren zu lassen, damit es im Frühjahr 2018 wieder öffnen kann. Ursprünglich war das Erneuern scheibchenweise über mehrere Jahre hinweg geplant. Das hatte der Stadtrat samt Einbau von Edelstahl- anstelle der Kunststoffbecken im Dezember beschlossen. Das Problem bei der Sanierung am Stück ist, dass die ohnehin klamme Stadt dafür einen Kredit über knapp 1,5 Millionen Euro aufnehmen muss. Die Komplettsanierung ist mit etwa 1,9 Millionen Euro veranschlagt. Da es sich beim Bad um einen gewerblichen Betrieb handelt, verringere sich die Bausumme durch das Gegenrechnen von Steuervorteilen auf etwa 1,65 Millionen Euro. Durch die Aufnahme des Bad-Kredites und eines weiteren über eine Million Euro, würde Treuens Verschuldung laut Kämmerer Karl-Ernst Binner dieses Jahr auf 7,9 Millionen Euro steigen. Die Pro-Kopf-Verschuldung würde dann mit 994 Euro deutlich über der vom Freistaat Sachsen festgelegten Grenze von 850 Euro liegen. Bei der vom Thema Freibad dominierten Veranstaltung hatte Fachplaner Schüler seine Pläne bereits im nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung vorgestellt. Im öffentlichen stellte dann Matthias Leipoldt (FWTL) den Antrag zum Bad. Die Stadt soll nun prüfen, ob es auch ausreichen würde, Teile wie den Beckenboden auszutauschen. Die Freien Wähler haben dabei ein Einsparpotenzial von etwa 300.000 Euro ausgemacht. "Ich prüfe das gern, aber Sie sollten sich nicht zuviel erhoffen", sagte Axel Schüler. Beim Reparaturvorschlag sieht er zwei Probleme: Da die Kunststoffbecken 25 Jahre alt sind, kann es jederzeit neue Havarien geben. Und er rechnet damit, dass die Einsparung deutlich geringer als 300.000 Euro ausfällt, wenn die Firma alle Bedingungen kennt, unter denen sie das Becken reparieren muss. "Werden die Becken nur repariert, werden sich die Treuener immer fragen, wo das Geld geblieben ist, das die Stadt ins Bad gesteckt hat. Denn dann sieht es aus wie vor der Reparatur." Mit der Rückgabe in den Ausschuss und dem Hinzuziehen von Gutachtern sei nach Ansicht Schülers die Ausschreibung der Arbeiten in diesem Jahr nicht mehr möglich. Dazu seien die Prüfungen zu umfangreich, die jetzt im Raum stehen. Ursprünglich sollte der Stadtrat am Mittwochabend das Ausschreiben beschließen. Das könne nun frühestens im Herbst erfolgen. Quelle:www.freiepresse.deFußnoten:
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